Kompetenzorientierter Einsatz von digitalen Medien
Der kompetenzorientierte Einsatz von digitalen Medien und Werkzeugen steht im Kontext der 8+2 Merkmale von kompetenzorientiertem Unterricht. Digitale Medien und Werkzeuge unterstützen, wenn immer möglich und sinnvoll, die Kompetenzorientierung (also die 8+2 Merkmale) und ermöglichen innovatives und zeitgemässes Lernen.
Um den Blick für den Einsatz von digitalen Medien und Werkzeugen zu schärfen, hat das ZEMBI in Zusammenarbeit mit der DVS folgende Anhaltspunkte im Sinne von Querschnittsmerkmalen formuliert. Diese sollen Lehrpersonen und Schulleitungen unterstützen, den Unterricht und Einsatz von digitalen Medien und Werkzeugen zu reflektieren.
- Die LP gestaltet Unterrichtssettings, in denen digitale Medien und Werkzeuge die SuS in ihrer Selbsttätigkeit, Selbstständigkeit und Selbststeuerung unterstützen.
- Die LP setzt zur Förderung von Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritischem Denken digitale Medien und Werkzeuge ein.
- Die LP ermöglicht SuS durch den Einsatz von digitalen Medien und Werkzeugen verschiedene Zugänge (visuell, auditiv, motorisch, kommunikativ).
- Die LP ermöglicht SuS durch den Einsatz von digitalen Medien und Werkzeugen zeit- und ortsunabhängiges Lernen.
- Die LP verwendet digitale Medien und Werkzeuge zur Unterstützung des personalisierten Lernens.
Hinweis zur Liste: Diese Liste dient als Übersicht und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Authentische Anforderungssituationen
Die Lehrperson bindet Aufgaben/Fragen/Problemstellungen in den Unterricht ein, die für die Lernenden bedeutsam sind, schafft im Unterricht einen Bezug zur aktuellen Lebenswelt der Lernenden und kann die Lernenden für die Aufgaben/Fragen/Problemstellungen motivieren.
Erfolgserlebnisse
Die Lehrperson gestaltet den Unterricht so, dass Lernende Erfolgserlebnisse erfahren (z.B. durch Binnendifferenzierung, Feedback, transparente Leistungserwartungen), macht Lernerfolge für Lernende sichtbar und sorgt für die Würdigung von Lernerfolgen der Lernenden.
Transparente Leistungserwartungen
Die Lehrperson setzt smarte Lehr- und/oder Lernziele (stimmig, messbar, attraktiv, realistisch,
terminiert), gibt den Lernenden die Lernziele rechtzeitig, schriftlich und verständlich bekannt und orientiert sich bei der Formulierung von Lernzielen am Lehrplan.
Feedback
Die Lehrperson gibt den Lernenden ein individuelles Feedback zum Lernprozess und/oder Lernprodukt aufgrund von Beobachtungen und/oder formativen Beurteilungsformen, gibt den Lernenden korrektes Feedback (ziel- oder kriterienorientiert, wertschätzend, zukunftsgerichtet), gestaltet den Unterricht so, dass sich die Lernenden gegenseitig Feedback geben können, stellt sicher, dass die Lernziele überprüft sind (z.B. durch Feedback, Selbstkorrektur, Fremdkorrektur), holt von den Lernenden Feedback über das Lernen ein und nutzt dieses für die Weiterentwicklung des Unterrichts, holt von den Lernenden Feedback über das Lehren ein und nutzt dieses für die Weiterentwicklung des Unterrichts, setzt verschiedene formative Beurteilungsformen gezielt ein, gestaltet die formative Beurteilung lernzielorientiert.
Binnendifferenzierung und Individualisierung
Die Lehrperson gibt den Lernenden individuelle und situative Unterstützung aufgrund gezielter Beobachtungen, ermöglicht den Lernenden verschiedene Lernzugänge (z.B. Tempo, Interesse, Hilfsmittel, Niveau) aufgrund ihrer Voraussetzungen, ermöglicht den Lernenden verschiedene Lernzugänge durch gezielten Methoden- / Sozialformeneinsatz, gestaltet den Unterricht so, dass die Lernenden weder unter- noch überfordert sind, veranschaulicht und vertieft Lösungen und Lösungswege der Lernenden, übergibt den Lernenden aufgrund ihrer Voraussetzungen Eigenverantwortung für ihre Lernziele, Lernprozesse und Lernprodukte.
Instruktion und Konstruktion
Die Lehrperson setzt Phasen von Instruktion und Konstruktion sinnvoll ein, sorgt dafür, dass sich Instruktion und Konstruktion aufeinander beziehen und sorgt für mehrfache und gezielte Übungsphasen (komplexere Aufgaben erfordern längere Abstände zwischen den Übungsphasen).
Kumulativer Kompetenzaufbau
Die Lehrperson aktiviert Vorerfahrungen und Vorverständnisse der Lernenden (z.B. frühere Kompetenzen, frühere Themen), sorgt dafür, dass die Lernenden ihre Kompetenzen kumulativ erwerben (1. Erinnern, 2. Verstehen, 3. Anwenden, 4. Analysieren, 5. Evaluieren, 6. Erschaffen).
Klassenführung
Die Lehrperson sorgt für eine effiziente Nutzung der Lernzeit (z.B. Pünktlichkeit, vorbereitete Umgebung, reibungslose Übergänge), sorgt für einen ablenkungs- und störungsfreien Unterricht und interveniert lösungsorientiert, drückt sich klar und verständlich aus und setzt Rituale gezielt ein und setzt Regelungen angemessen durch.
Klassenklima
Die Lehrperson behandelt die Lernenden respektvoll und wertschätzend, bevorzugt/benachteiligt keine Lernenden, spricht Konflikte innerhalb der Klasse an und interveniert angemessen, sorgt für eine positive Fehlerkultur und gegenseitige Unterstützung (LP-SuS; SuS-SuS).